Hallo meine Lieben,
heute will ich mich endlich aufraffen und euch die Rezension zum Hörbuch „All die verdammt perfekten Tage“ schreiben. Diese schiebe ich tatsächlich schon ein Weilchen vor mich hin, weil ich von der Geschichte einfach sehr hin und her gerissen bin. Viele von euch werden bereits beim Anblick des Covers die Augen verdrehen, da dieses Buch / Hörbuch in den letzten Wochen und Monaten sehr gehypt wurde. Ständig wurde es in die Kamera gehalten und davon geschwärmt wie besonders und außergewöhnlich die Geschichte ist, wie tiefgründig und emotional und das sie das Buch ja so zum Nachdenken angeregt hat.
Tja… mich machte es hingegen ehr wütend, aber erstmal schnell die Eckdaten.
All die verdammt perfekten Tage von Jennifer Niven
erschienen im Random House Audio Verlag
Formate: Hörbuch, Paperback und eBook
Dauer der Lesung: 8 Std. 25 Min.
Preis: ab 11,99€ je nach Format
ISBN: 978-3-8371-3144-4
Meine Wertung: 3 Sterne
Der Klappentext:
Ein Mädchen lernt zu leben – von einem Jungen, der sterben will.
Ist heute ein guter Tag zum sterben? , fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich merkt, dass er nicht alleine ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne und hässliche Dinge erleben, großartige und kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden eintelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…
der offizielle Buchtrailer:
Der Inhalt:
Finch und Violet sind beides Teenager im Highschool Abschlussjahr. Finch ist bei allen als ziemlich schräger Freak bekannt und wird von den meisten ehr gemieden. Da er kurz davor steht wegen seines zeitweise aggressiven Verhaltens von der Schule verwiesen zu werden muss er regelmäßig zum Schulpsychologen der ihm gerne helfen würde, mit seinen Depressionen und zeitweise überschwänglichen Emotionen umzugehen. Doch Finch hat eigentlich schon lange damit abgeschlossen sich helfen zu lassen. Er steigt stattdessen regelmäßig auf den Glockenturm der Schule und fragt sich selbst, ob es diesmal ein guter Tag zum sterben ist.
Umso überraschter ist er, als plötzlich eines der beliebtesten Mädchen der Schule neben ihm steht und sich mit der gleichen Frage quält. Es gab eine Zeit, da wusste Violet wo ihr Platz im Leben ist, sie war Cheerleaderin, sie war eine talentierte Schreiberin und führte gemeinsam mit ihrer geliebten Schwester einen erfolgreichen Internetblog. Doch seit ihre Schwester bei einem Autounfall ums Leben kam, welche Violet überlebte, gibt sie sich die Schuld an ihrem Tod. Sie schreibt nicht mehr, sie fährt kein Auto mehr, sie igelt sich ein, sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, der zwar atmet, aber nicht lebt.
Doch ausgerechnet Finch macht es sich zur Aufgabe ihr wieder zu zeigen was Leben eigentlich bedeutet. Im Rahmen eines Schulprojektes reisen die beiden quer durch Indiana um sich besondere Orte anzusehen. Geradezu überschwänglich – euphorisch schubst er Violet immer weiter aus ihrer Depression heraus und während die beiden soviel Zeit miteinander verbringen nähern sie sich natürlich immer mehr einander an. Bis das aus der Zweckgemeinschaft, eine Freundschaft, und eine scheinbar tiefgründige Liebe wird.
Meine Meinung:
Wie schon in der Einleitung geschrieben, habe ich mich ziemlich schwer mit dieser Rezension getan, und tue dies noch. Bereits mit dem Einstieg in die Geschichte tat ich mich etwas schwer. Der Grund dafür war die Sprecherin Annina Braunmiller-Jest, sie fing an ihre Rolle der Violet zu lesen und ich saß im Auto :“hä, das klingt ja wie Bella aus Twilight“. Ich griff nach der CD Hülle, und bingo… sie hat auch Bella Swan in den Twilight Filmen synchronisiert. Somit hatte ich also nicht mehr die hübsche, blonde Violet im Kopf sondern Violet wurde bildlich zur Kristen Stewart. Nagut, so spielt das Leben, umso symphatischer empfand ich die Stimme von Patrick Mölleken, der die Geschichtsabschnitte aus Theodore Finchs Sicht synchronisiert.
Ich stimme auch vielen Leserstimmen zu, die schreiben, das diese Geschichte mal etwas ganz anderes ist, als die üblichen „Teenie Lovestories“ in den Jugendbüchern. Die ganze Thematik, rund um Depressionen, Trauerbewältigung, Bi-polare Störung, Selbstmord und Freude am Leben findet man sonst in diesem Genre ehr nicht. Aber und nun kommt mein großes Aber, welches dafür sorgt, das ich innerlich brodel wenn ich nur das Cover sehe. Ich finde das dass Thema Selbstmord und Selbstmordgedanken, hier mit einem Haufen Zitaten und Verweisen auf bekannte Selbstmörder regelrecht romantisiert werden.
Wenn jemand Selbstmord begeht, geht dieser Mensch nicht einfach durch eine Tür in ein glücklicheres Sein über.
Im Gegenteil, aus der Sicht einer Selbstmordhinterbliebenen kann ich euch versichern das dies wohl die egoistischste, feigste, einfachste, verantwortungsloseste Variante ist sich seinen Problemen zu stellen. Nein falsch… man stellt sich den Problemen nicht einmal, sondern flüchtet vor ihnen und wälzt diese auf die Hinterbliebenen ab. Ihr seht, ich reagiere wirklich etwas emotional auf dieses Thema, eben weil ich einen direkten Bezug dazu habe.
Also wenn man Menschen um sich hat die einen Lieben, und die man selbst Liebt. Zu denen man eine derart intensive und besondere Liebe empfindet wie Finch und Violet es ja tun sollten. Dann sollte man meinen das es einem die nötige Kraft und den nötigen Willen gibt sich seinen Psychischen Problemen zu stellen. Immerhin gibt es genug Möglichkeiten heutzutage sich auch helfen zu lassen. Aber man muss sich ebene auch helfen lassen wollen. Immer anderen die Schuld zu geben, und sich zu verkriechen löst die Probleme nicht und jeder der über Selbstmord nachdenkt sollte dabei im Hinterkopf behalten das er auch damit die Probleme nicht löst, sondern nur feige vor ihnen weg rennt und sie auf die Hinterbliebenen abwälzt.
So, ehe ich diese doch ungewöhnlich emotionale Rezension damit nun abschließe, möchte ich zumindest auch noch den positiven Aspekt, welcher mich dazu bewogen hat 3 statt nur 2 Sterne zugeben, hervorheben. Nämlich die Reise welche Finch und Violet erleben, die Orte welche die beiden besuchen. Orte die sie ohne das Projekt nie besucht und zu würdigen gewusst hätten und wie beide von Ort zu Ort aufblühen. Es wäre ein gutes Buch / Hörbuch gewesen, wäre das letzte Drittel einfach nicht so wie es ist, sondern anders verlaufen.
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