Hallo meine Lieben,
na, kennt ihr uns noch? Das letzte halbe Jahr wurde es ganz plötzlich, sehr still um uns, nicht nur hier auf dem Blog, sondern diesmal auf allen Kanälen. Ich hatte zu Letzt noch auf Insta gepostet, dass wir in einem großen Antragsgewusel steckten, was die Jungs anging und ich erst ausführlich darüber schreiben würde, wenn alles in trockenen Tüchern sei.
Das ist aber nicht passiert.
Denn als alles in trockenen Tüchern war, machte meine Gesundheit mir gleich mehrere dicke Striche durch die Rechnung und dies nun auch nicht zum ersten Mal.
Autoimmunerkrankung – ein Begriff viele Krankheitsbilder
Der ein oder andere wird sich erinnern, dass es Ende 2021 bereits ganz Ähnlich abgelaufen ist. Damals betraf es meine Halswirbelsäule und nach wochenlangem herumdoktoren mit Schmerzmitteln, Spritzen und Einrenkaktionen, wurde es unter Kortison dann irgendwann endlich besser. Nicht von jetzt auf gleich, aber die taubheitsgefühle im Gesicht und die wirklich höllischen Kopfschmerzen wurden peu a peu besser.
Nur mein dicker Zeh, am rechten Fuß, fing immer wieder, unvermittelt an zu schmerzen und entzündete sich. Ebenso wie mein rechtes Knie dies bereits seit Jahren tut. Ich ignorierte dies, bis sich mein Zehennagel ablöste. Ich nutzte meinen freien Montagmorgen und ging zur offenen Sprechstunde der Hautärztin und sie sagte direkt, dass es sich um Schuppenflechte (Psorisasis) handeln würde. An den Fesselgelenken, habe ich seit Jahren etwa 2€ Stück große Schuppenflechteareale.
Anfang Mai hatte ich über mehrere Tage solche Hüftschmerzen, dass ich Nachts wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Also ging ich wieder an meinem dienstfreien Tag zum Arzt. Verdacht: „Psoriasis Arthritis“. Eine rheumatische Autoimmunkrankheit, bei der das überaktive Immunsystem Entzündungen in den körpereigenen Gelenken verursacht, welche diese dauerhaft schädigt.
Im Rahmen der Diagnostik, veranlasste die Ärztin ein MRT der kompletten Wirbelsäule und überwies mich zu einem Rheumatologen.
Noch mehr Baustellen?
Das MRT zeigte zu dem Zeitpunkt zwar keine aktiven Entzündungsherde an der Wirbelsäule mehr, dafür aber direkt 3 große Bandscheibenvorfälle die aufs Rückenmark drücken. Schön verteilt: einer in der Halswirbelsäule, einer (was wohl super selten ist – mir aber die meisten Probleme macht) in der Brustwirbelsäule und ein kleiner in der Lendenwirbelsäule. Quasi das volle Programm. Auf kurz oder lang, werden die beiden in der HWS und der BWS wohl operiert werden müssen. Da versuchen der Neurochirurg und ich es aber grade nochmal mit einer konventionellen Therapie aus Spritzen und Krankengymnastik.
Meinen Job als Warenverräumerin bei dm, habe ich daraufhin natürlich an den Nagel gehangen.
Zu viele Entzündungen – zu viele Baustellen
Aber als wären diese beiden Päckchen nicht genug für die nächste Zeit, bekam ich Ende August rechtsseitige Oberbauchschmerzen. Der damalige Hausarzt, ging von einer Magenschleimhautentzündung aus. Weshalb ich von jetzt auf gleich, sämtliche Schmerzmittel des Rheumatologen abgesetzt habe eine Woche lang nur noch Magenschoner + Talcid genommen. Zu Essen gab es Haferbrei und getrunken habe ich Tee + stilles Wasser. Es wurde aber 0 besser und zeitgleich musste ich noch die Kita Eingewöhnung mit der Bohne machen. Plötzlich konnte ich gar nichts mehr Essen. Mir wurde schon vom Geruch nach Essen so schlecht, dass ich einfach keinen Appetit oder Hungergefühl hatte. Zu dem Zeitpunkt war mein Arzt dann der Meinung, ich hätte einfach einen Magen Darm Infekt. Das gibt sich.
3 Tage später hat Männe mich ins Krankenhaus gebracht. Es war weder eine Magenschleimhautentzündung noch ein Magen Darm Infekt. Ich hatte Gallensteine und Gallengries und des Zeug hat sich so in meinem Gallengang verkeilt, dass ich nicht nur Gallenkoliken hatte, sondern die Gallenflüssigkeit überhaupt nicht mehr abfließen konnte und sich in der Leber sammelte. Im Normalfall, wird bei Gallenkoliken einfach die Gallenblase entfernt und dann ist alles wieder gut. Da ich nun aber schon zwei Wochen damit rumlief, hatten sich Gallenblase, Gallengang und Leber bereits entzündet. Es musste also erst Endoskopisch (eine sogenannte ERCP) die Gallengangsblockade entfernt, ein Stent in den Gallengang eingesetzt und ich mit Antibiotika und Schmerzmitteln ein Wochenende lang vollgepumpt werden, damit dann die Gallenblase entfernt werden konnte.
Ein weiterer Autoimmunverdacht
Bei der ERCP ist die häufigste Komplikation eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und natürlich habe ich diese dann auch noch mitgenommen. Zu guter Letzt hat sich der Stent auch noch verschoben und wurde kurzfristig mit dem Kommentar: „wenn das nicht der Grund für die anhaltenden Schmerzen ist, müssen wir von einer Autoimmunerkrankung ausgehen und dahingehend weiter suchen“, wieder entfernt. Die OP selbst ist mittlerweile einen Monat her, ich habe nach wie vor täglich mit Schmerzen zu tun, ich habe seit Beginn der ersten Symptome 12kg abgenommen und Novalgintropfen sowie Vomex sind meine ständigen Begleiter in der Handtasche. Ich ging also zurück ins Krankenhaus um mit der Ärztin bzgl. Autoimmunerkrankung weiter zu gucken, aber natürlich war diese Ärztin nun im Urlaub und ihre männliche Vertretung hat sämtliche vorab gegebenen Anordnungen gestrichen und mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er anderer Meinung ist. Er saß vor mir, lachte mich aus, sagte mir ich sei einfach nur empfindlich und er an meiner Stelle wäre froh, wenn er „so einfach“ 12 kg in so kurzer Zeit abgenommen hätte.
Ehrlich, ich saß vor diesem Oberarzt und mir liefen die Tränen in dem Moment, so ernst genommen fühlte ich mich. Aber es war auch der Moment in dem mir klar wurde, mir wird dort keiner mehr helfen mich wieder zusammen zu flicken.
Also ließ ich mich entlassen und bin am nächsten Morgen, wie gewünscht für eine weitere Blutbildkontrolle zur Vertretung der Hausärztin. Die Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerte pendeln sich allmählich wieder ein und sind nur noch leicht erhöht. Dafür sind andere Werte, die weiterer Kontrolle bedürfen wiederum zu niedrig. Kurzum: Gefühlt sitze ich in einer „Neverending Story“ fest, aber es kommen hoffentlich auch bald wieder bessere, vermeindlich schubfreie Zeiten.
Bleibt Gesund!
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